Sotatercept
Handelsname: Winrevair®
Englisch: sotatercept-csrk
Definition
Sotatercept, oder Sotatercept-csrk, ist ein Aktivin-Inhibitor, der zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) eingesetzt wird.
Wirkmechanismus
Sotatercept ist ein rekombinant hergestelltes Fusionsprotein aus dem Aktivin-Rezeptor Typ IIA (ActRIIA) und der Fc-Domäne eines Immunglobulins. Als Aktivin-Rezeptor bindet es Aktivin und andere Liganden der TGF-β-Superfamilie und unterdrückt somit deren Wirkung. In der Folge verbessert es das Gleichgewicht aus proliferativer (vermittelt durch ActRIIA) und antiproliferativer Wirkung (vermittelt durch BMPR2) und moduliert so das Gefäßwachstum. Im Mausmodell reduziert die Hemmung von Aktivin die Entzündung und verhindert die Proliferation des Endothels und der glatten Muskulatur erkrankter Gefäße, was zu einer Verbesserung der Hämodynamik führt.[1]
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit nach subkutaner Gabe beträgt 66%; die Zeit zum Erreichen der Maximalkonzentration beträgt 7 Tage. Das Verteilungsvolumen beträgt 5,3 Liter, die Eliminationshalbwertszeit 24 Tage. Die Verstoffwechselung erfolgt durch Proteolyse.
Indikation
- Behandlung von Erwachsenen mit pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) ab WHO-Gruppe 1
Darreichungsform
Sotatercept ist als Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung zur subkutanen Applikation verfügbar.
Dosierung
Die Initialdosis beträgt 0,3 mg/kgKG; die Erhaltungsdosis beträgt 0,7 mg/kgKG einmal alle drei Wochen.
Vor Start der Therapie sind die Hämoglobinkonzentration und Thrombozytenzahl zu bestimmen. Ist einer der beiden Werte nicht im Zielbereich, muss die Dosis angepasst werden. Bei einer Plättchenzahl unter 50.000/mm3 soll die Therapie nicht begonnen werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
- Erythrozytose: Wenn die Erythrozytose stark ausgeprägt ist, kann sie die Blutviskosität und das Risiko thromboembolischer Ereignisse erhöhen. Aus diesem Grund muss der Hämoglobinwert regelmäßig überwacht und die Dosis eventuell angepasst werden.
- Thrombozytopenie: Sie kann das Blutungsrisiko erhöhen. Die Thrombozytenzahl muss deshalb regelmäßig bestimmt und eventuell die Dosis angepasst werden.
- starke Blutungen, Nasenbluten
- Kopfschmerzen
- Ausschlag, Erythem
- Durchfall
- Schwindel
- Teleangiektasien
Wechselwirkungen
- Die Kombination mit Prostacyclin oder Thrombozytenaggregationshemmern erhöht das Risiko für schwere Blutungen.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Tierversuche legen eine Embryotoxizität bzw. Fetotoxizität nahe, weswegen der Arzneistoff nicht bei Schwangeren angewandt werden soll.
Zulassung
Die Zulassung in den USA durch die FDA erfolgte im Jahr 2024; eine Zulassung in Europa steht derzeit (2024) noch aus.